Hochflexible Leitungen – mechanischer Aufbau Zurück zur Übersicht
Die wesentlichsten Unterschiede einer hochflexiblen PUR-Leitung und einer festverlegten PUR-Leitung sind in folgenden Punkten zu finden:
Technische Grundlagen
• Höchste Wechselbiegefestigkeit durch blanke, feinstdrähtige unilay-Cu-Litzen |
Produkttechnik Aderisolation
• Spezielles Extrusionsverfahren garantiert konstante Wanddicke |
Das Isoliermaterial hat in einer Schleppleitung die Aufgabe den Litzenaufbau mechanisch zu stabilisieren. Beim Ablauf im Kettenbogen muß im Kabel ein Längenausgleich zwischen den Adern stattfinden wobei die Adern sowohl geschoben als auch gezogen werden. Beim “Schieben” dürfen keine Einzeldrähte “umknicken”, dies würde in kürzester Zeit zu einem Stauchbruch führen. Neben der Stabilität muß die Isolierung auch eine glatte, gleitfähige Oberfläche haben.
Produkttechnik konstante Wanddicken
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Allgemein übliche Aderextrusion.
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Spezialverfahren mit konstanter Wanddicke
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Produkttechnik Material
• Polyurethan – ausschließlich Spitzenprodukt eines führenden deutschen Herstellers • Zugfestigkeit ≥35 N/mm2 ≥25 N/mm2 +40% |
Reissdehnung
Die Messkurve zeigt eine Feinstlitze 0,34mm2. Bei einer Zugbelastung von ca. 38N – das entspricht ca. 110N/mm2 brechen die ersten Einzeldrähte. Bei diesem Dehnungszustand von 4% hat das Material bereits den Bereich der elastischen Dehnung verlassen, es ist eine bleibende Verformung eingetreten.
Bei Kupfer liegt die Elastizitätsgrenze lt. Materialtabellenbuch bei 0,2% Dehnung.
In einem Versuchsbericht der UNI-Regensburg wird bei einem Versuch mit einem 5m langen, 0,8mm dicken Kupferdraht eine Elastizitätsgrenze σ 0,12% nachgewiesen.
Übertragen auf unsere vorstehende Kurve würde dies bedeuten, dass nur wenige N/mm2 Zugbelastung zulässig sind.
Hier wird jedoch das Ergebnis dadurch verfälscht dass die Litze nicht sofort die gesamte Zugfestigkeit aufbauen kann.
In der Praxis hat sich eine maximal zulässige Zugspannung von 50N/mm2 bewährt.
Wenn eine Kupferlitze über den Bereich der elastischen Dehnung belastet wird, haben sich zwei Parameter bleibend verändert:
Die Härte des Materials hat zugenommen
Die Dehnung hat abgenommen
Dies bedeutet aber nichts anderes als dass bei der nächsten geringfügigen Belastung sich dieser Vorgang wiederholt.
Bei ständig wiederkehrenden Belastungen über die Elastizitätsgrenze tritt eine zunehmende Verhärtung des Kupfers auf und führt zum Bruch.
Dieses grundsätzliche Materialverhalten ist die logische Erklärung, wenn wir eine defekte Leitung zurückbekommen die, sowohl äußerlich als auch die einzelnen Adern, völlig unbelastet aussieht und trotzdem sind die Litzen über eine längere Strecke völlig „zerbröselt“.
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