Normen zum Brandverhalten und zur Flammausbreitung, Brennbarkeitsprüfung nach UL und CSA


Brennbarkeitsprüfung nach UL 94
Die Brennbarkeitsprüfung nach UL 94 wird nicht an Leitungen, sondern an Probekörpern vorgenommen; d. h. es handelt sich um eine Materialprüfung, deren Ergebnisse sich nur bedingt  auf ein Kabel übertragen lassen.

Horizontalprüfung UL 94 HB
Diese Prüfung wird für nur mäßig flammwidriges Material angewendet. Ein Prüfstab wird einseitig horizontal eingespannt. Vom freien Ende her wird bei 25,4mm und 102 mm eine Messmarke angebracht. Nach dem Entfernen der Zündflamme darf die Probe weiter brennen.
Die Prüfung gilt als bestanden, wenn die Flamme vor erreichen der 102 mm-Marke erlischt oder die Abbrandgeschwindigkeit zwischen den zwei Messmarken unter 38mm/min liegt.

Vertikalprüfung UL 94 VB
Die Proben werden vertikal am oberen Ende eingespannt und am unteren Ende 2x10 Sekunden beflammen. Die einzelnen Brandklassen  werden nach den folgenden Kriterien eingeteilt. In jedem Fall muss die Flamme vor erreichen der  Befestigungsklammer erlöschen.

flammprvertikal










Prüfung an Kabeln und Leitungen.

Auf Grund der konstruktiven Unterschiede von Kabeln wie

Kupferquerschnitt
Isolationswanddicken
Hohlräume im Kabel
Aderanzahl und Verseilung

kann sich das gleiche Material von Kabel zu Kabel sehr unterschiedlich verhalten. Aus diesem Grund sind für Kabel und Leitungen die Brennbarkeitsprüfungen in ähnlicher Weise festgelegt wie im VDE-Vorschriftenwerk.
Dabei unterscheidet man zwischen folgenden Klassifizierungen: (Prüfung nach UL 1581 AWM)

-    H            horizontal flame test
-    FT 2   horizontal flame test
-    V   vertical flame test
-    FT 1   vertical flame test
-    VW-1   Vertical flame test

 








In der Praxis werden vom UL  vor allem die vertikal Brandtests verlangt.


Zu den Flammtest-Arten >>